Dienstag, 17. März 2020

Einschub: Wiederholung der Darstellung von Schwingungen über Sinus-Kurven


Im wesentlichen nehme ich Material aus unseren Lernstationen aus EII, die meisten von euch müssten das kennen und brauchen vielleicht nur eine kurze Wiederholung. Die anderen sollten es gut ausarbeiten.

In den  Kopien aus einem Physikbuch (Natur und Technik S.161-163) wird deutlich, dass Schwingungen, deren Weg-Zeit-Diagramm eine Sinus-Kurve ist, als Projektion einer Kreisbewegung dargestellt werden können. Solche Schwingungen nennt man harmonische Schwingungen.

Eine Schwingung ist also harmonisch, wenn sie durch Sinus-Kurven beschrieben werden kann. Dann ist die rücktreibende Kraft immer proportional zur Auslenkung!

Da das Weg-Zeit-Diagramm einer harmonischen Schwingung dem zeitlichen Verlauf U(t) einer Wechselspannung gleicht, können wir mit genau diesen Informationen auch in der Wechselstromtechnik arbeiten.
 




Vergleich mit der Einführung von Sinus und Cosinus am Einheitskreis (Mathe, Mittelstufe):

Jeder Punkt auf dem Einheitskreis hat die Koordinaten P (cos φ; sin φ), wenn φ der Winkel zwischen positiver x-Achse und der Verbindung von Ursprung und P ist. Diese Verbindungsstrecke nennen wir Zeiger und die Darstellung einer Schwingung durch eine Kreisbewegung nennen wir Zeigerdarstellung. Vielleicht solltest Du die Matheaufzeichnungen der Klasse 10 noch einmal dazu ansehen.

Aus der Zeigerdarstellung ergibt sich auch das Weg-Zeit-Gesetz einer Schwingung:

  Auslenkung  s(φ) = A*sin φ, wobei A die Amplitude der Schwingung, also die Länge des Zeigers ist. s kann bei uns U oder I sein.

Dreht sich der Zeiger gleichmäßig mit der  konstanten Winkelgeschwindigkeit ω, so gilt: φ = ω*t und man erhält die Schwingungsgleichung:  s(t) = A * sin(ω*t).

Beginnt die Zeigerbewegung zu t = 0 bei dem Phasenwinkel φ0 , so gilt: s(t) = A * sin(ω*t + φ0)


Im untenstehenden  Zeigerbild sind zwei Zeiger mit einem Zwischenwinkel (Phasendifferenz) Δφ= 1800  bzw. π bzw. T/2 eingezeichnet. Wie sehen die zugehörigen Weg-Zeit-Diagramme der beiden einzelnen Schwingungen aus?
Solche Schwingungen nennt man gegenphasig.


Aufgabe:
Zeichne Zeigerbild und Weg-Zeit-Diagramm von zwei gleichphasigen Schwingungen mit unterschiedlichen Amplituden.


Aufgabe:
Zeichne Zeigerbild und Weg-Zeit-Diagramm zweier Schwingungen mit einer Phasendifferenz von 90° oder π /2 oder T/4 und beschreibe den Ablauf der beiden Schwingungen relativ zueinander.

Ich hoffe, damit habt ihr alle das Rüstzeug für die Behandlung der Strom-Spannungs-Diagramme im Wechselstromkreis.

Ende der Wiederholung aus E II. Die rechne ich jetzt nicht auf die aktuelle Unterrichtszeit an, hätte ich euch als HA gegeben....

Im nächsten Posts gibts wieder Filmchen...

Wechselstromtechnik: Teil 3 Impedanzen >> Kondensator

Kondensator im Wechselstromkreis:

Wir haben uns ja schon im Unterricht gemeinsam (das Wort scheint aus einer anderen Zeit zu stammen) angesehen, was passiert, wenn man einen Kondensator an eine Wechselspannung anlegt:

Je schneller die Spannung ihre Polung ändert und je größer die Kapazität ist, desto weniger spielt die "volle" Aufladung eine Rolle und desto weniger Widerstand setzt der Kondensator dem Wechselstrom entgegen.
Hier habe ich das ja am Anfang noch einmal wiederholt:

Link: Wiederholung der Versuche zum Wechselstromwiderstand

Nun geht es um die Formeln und deren Herleitung.
Schaut euch das erste Video an und macht euch Notizen:


Im zweiten Video erläutere ich die wichtigste  Konsequenz der Herleitung:

Liegt ein Kondensator an Wechselspannung an, so sind Spannungsverlauf und Stromstärke nicht mehr in Phase!
 Ist außer dem Kondensator nichts anderes mehr im Stromkreis, beträgt die Phasenverschiebung 90° oder eine Viertel Periode! 
Dabei erreicht die Stromstärke vor der Spannung ihr Maximum.

Video ansehen und Notizen machen!



Ein Blick auf das Filmteam...., Kollegin Nina Illmer hat einen Vortrag für die Vernadski-Lesungen in Sibirien aufgenommen...

In Leifi ist eine wirklich gelungene Animation zu sehen. Schaut euch das für den normalen ohmschen Widerstand und dann für den Kondensator an (Spule kommt später).

Die in Leifi stehende Herleitung ist die, die ich euch selbst erklärt habe, mit etwas anderer Symbolik.

Link zu Leifi-Seite

 Zur Erinnerung Zeigerdiagramme:

In E II habt ihr gelernt, wie man Schwingungen über sich drehende Zeiger darstellen kann. Hier sind nun für Spannung und Strom zwei Zeiger in ein Diagramm gezeichnet. Ich denke, die Animation versteht sich von selbst.
Wir haben in der EII auch mit zwei Zeigern in einem Diagramm gearbeitet, als wir Schwingungen und Wellen überlagert haben!

Aufgepasst: Hier wird nix überlagert... U und I sind zwei nicht überlagerungsfähige Dinge!


 Wir haben ja Zeit...ich denke vor Mai sehen wir uns eh nicht wieder..
deshalb mache ich heute Abend einen Wiederholungspost zu Zeigerdiagrammen, das ist vor allem für die hilfreich, die nicht bei uns in der EII waren...und morgen geht es dann mit der Spule weiter...

Per Mail werde ich euch heute Abend auch noch einen anderen Vorschlag machen, schaut mal ins Postfach.
Jetzt will ich die Sonne genießen, ganz allein, wer weiß wie lange ich das noch darf...

Anmerkung: Habe "Teil 1" rausgenommen, da das für Teil 2 beabsichtigte zeigerdiagramm im Leifi zu sehen war....


Montag, 16. März 2020

Wechselstromtechnik: Teil 2 Effektivwerte von Strom und Spannung, Experiment


Experiment zum Vergleich von Wechselspannung und Gleichspannung:

Alle Messgeräte sind so geeicht, dass sie bei der Einstellung "Wechselspannung" oder "Wechselstrom" die Effektivwerte anzeigen. Man erkennt also sofort welche Leistung der Strom hat:

Leistung P = Ueff * Ieff

Arbeit W = Ueff*Ieff*t

Ein Gleichstrom mit den Werten Ueff und Ieff hat die gleiche Wirkung wie ein Wechselstrom mit diesen Effektivwerten.

Das zeigt das kleine Experiment:

 


Bitte seht euch das Video (1m35s)  an und tragt euch wichtige Informationen in euer Heft ein!

Achtung: Videodatei 56 MB, gefilmt mit meinem Handy und dann komprimiert....
Das Video hat zwei Teile, durch eine etwas längere Schwarzbildphase getrennt...warum der zweite Teil spiegelverkehrt ist, keine Ahnung...hab noch nie mit der Frontkamera gefilmt...



Frage: Was bedeutet das, wenn man von 230 V Wechselspannung in unserem Haushaltsnetz spricht?

Man meint den Effektivwert, d.h. ein Gleichstrom mit der Spannung 230 V hat die gleiche Wirkung.

Wie im Film angekündigt, können wir jetzt die Wechselstromwiderstände (auch Impedanzen genannt) für Spule und Kondensator behandeln.

Schaut euch noch mal den Post ( Kapazitiver und induktiver Widerstand hier im Blog) zu kapazitiven und induktiven Widerstand an. Jetzt kommt die Mathematik dazu.

Stundenplanmäßig  gesehen sind wir jetzt in der 1.Stunde am Do, 19.3. angekommen  ....

Wechselstromtechnik: Teil 2 Effektivwerte von Strom und Spannung, Ergänzung

Hier mein eigenes Arbeitsblatt....


Was mein ich mit dem letzten Satz? Welcher Moment ist gemeint?

Hinweis: Umax bzw. Imax bedeutet das Gleiche wie Uo bzw. Io, es sind die Amplituden.

Sonntag, 15. März 2020

Intermezzo: Vergesst nicht das Schöne dieser Welt!

Das Bild entstand heute Abend am Essigberg, der Film von Mark aus Zierenberg  (18) gestern in Liebenau....

Er schreibt dazu:


Ich muss etwas an Corona dabei denken: Von Beginn an war es zwar da, aber wurde nicht wahrgenommen, bis Corona Europa förmlich überflutete. Der Blick auf die schönen Dinge wird davon verdeckt, aber am Ende wird die Stunde wieder kommen, da sind die Gedanken wieder frei. Die Welt dreht sich weiter und das wird sie eben auch mit Corona tun. 

Immer schön Hände waschen und gesund bleiben!
 
 

Wechselstromtechnik Teil2: Effektivwerte von Strom und Spannung


 Definition des Wechselstromwiderstandes

Durch die Bauweise der Generatoren (kommt später) ergibt sich ein sinusförmiger-Verlauf von Spannung und Stromstärke (in der Regel erst einmal gleichphasig)

U(t)  = Umax * sin(ω*t)  bzw. I(t) = Imax * sin(ω*t)




wikipedia, denkt euch Zeit t als x-Achse (Winkel ist der Drehwinkel des Generators)

R = U(t)/I(t) ergibt aus zwei Gründen keinen Sinn:

- Der Wert für R würde von der Zeit abhängen
- Es gibt Zeiten, an denen R nicht definiert wäre (z.B. beim Nulldurchgang der Stromstärkenkurve)
Man muss auf alle Fälle feste Werte für U und I nehmen:

Daraus ergibt sich die erste Definitionsmöglichkeit:

Festlegung über Amplituden:
Der Wechselstromwiderstand R wird  dadurch berechnet, dass man die maximalen Werte für U und I durcheinander teilt.

R = Umax/Imax
Einen solchen Wechselstromwiderstand nennt man auch Impedanz, oft durch Z abgekürzt.


Impedanz

Festlegung über Effektivwerte:
Ihr kennt aus der Mittelstufe die Formel für die elektrische Leistung P = U * I, Einheit Watt = VA
(elektrische Arbeit U*I*t, Einheit Ws oder kWh)
Da sich die Werte für U und I sinusförmig ändern, muss man eine mittlere Leistung angeben:

Die Effektivwerte von U und I, Ueff, Ieff, sind feste Zahlen, die angeben welcher Gleichstrom mit diesen Werten für Spannung und Stromstärke die gleiche Leistung erbringen müsste.

Damit unser Wechselstrom eine effektive Spannung von 230 V erreicht, muss der Maximalwert der Spannung Umax = 325 V sein.
325 V ist also der Spitzenwert, den man bei einer Haushaltssteckdose in jeder  Periode für einen kurzen Moment erhält.

Energielexikon
Entsprechend ist festgelegt: R = Ueff/Ieff

Berechnung von Effektivwerten:

In leifiphysik arbeitet bitte aus, wie man zu den Effektivwerten kommt.

Dazu sind eingie Hürden zu nehmen:

- Macht euch klar, warum man über Integrale vorgehen muss: dP = dU * dI
- Dann entsteht ein Integral über das Quadrat von Sinus..., das müsst ihr nicht lösen können, es kommt der Wert 1/2 heraus. In Leifi umgehen sie das Integrieren und zeigen es geometrisch. Wer mit dem Integral arbeiten will, sollte das tun, den Wert 1/2 gibt man einfach ohne Begründung an.
- Dann erhält man für die Leistung P = Umax*Imax/2 Die 2 teilt man in zwei Wuirzeln auf und schreibt jede Wurzel unter Umax bzw. Imax.
Dann wird klar: Ueff= Umax/Wurzel2, Ieff = Imax/Wurzel 2

Und nun ran (mit einem Klick seid ihr bei leifi...):

Link:

Ausarbeiten: Effektivwerte 

 

Abschluss:

R = Umax/Imax = Ueff/Ieff 

Da sich die Wurzel 2 Terme herauskürzen, ist es egal, ob man den Widerstand über die Maximalwerte oder die Effektivwerte berechnet (bitte hinschreiben und ausprobieren!). 

Wir sind gerade im dritten Drittel der Dienstagsstunde angekommen.
Ich werde euch heute einen Post mit der Integralrechnung als Bild online stellen.
Morgen einen Film zeigen, in dem ich den bei Leifi am Ende angegebenen Versuch vorführe und erläutere.

Dann sind wir beim Donnerstag Beginn der ersten Stunde angekommen.... 



Wechselstromtechnik: Teil 1 kapazitiver und induktiver Widerstand

Wechselstromtechnik

Was wir schon aus Experimenten gelernt haben:

Am Donnerstag haben wir uns in Experimenten das Verghalten von Spule und Kondensator beim Anlegen von Wechselspannung angesehen.


Lernort MINT

Ich fasse zusammen:

Kondensator:

conrad
 - wirkt für Gleichstrom wie eine Unterbrechung, Widerstand unendlich groß
- lässt Wechselstrom durch, und zwar umso besser je höher die Frequenz f und je höher die Kapazität C ist.
Ich hatte euch als Formel für den Wechselstromwiderstand des Kondensators Rc = 1/(ω*C) angegeben, wobei ω = 2*π*f die Winkelgeschwindigkeit (Drehwinkel im Bogenmaß pro Sekunde) ist. Man spöricht auch vom kapazitiven Widerstand.
- Wir hatten eine anschauliche Erklärung gefunden:
So lange der Kondensator aufgeladen wird, gibt er den Stromfluss weiter. Er sperrt nur, nachdem er auf die angelegte Spannung bezogen aufgeladen ist (Q = C*U). Ist die Kapazität hoch, so erreicht er diesen Sperrzustand nicht bevor der Wechselstrom umgepolt ist. Der Kondesator leitet ständig. Entsprechendes gilt auch, wenn man die Umpolfrequenz erhöht. Der Kondensator ist dann "nie" "voll" aufgeladen.

Spule:
- hat für Gleichstrom nur den ohmschen Widerstand..."Ionen stehen im Weg"

fh münster

leybold

- Wechselstrom: Sobald sich die Stromstärke ändert, wird eine Spannung induziert, die diese Änderung abschwächt (Lenzsche Regel), es entsteht also ein induktiver Widerstand Rl.
Ich hatte die Formel angegeben: RL = ω*L

Hinweis: c und L werden als Index an R geschrieben.
                Manchmal verwendet man auch ein X für Wechselstromwiderstände.

Zusammenfassung:
Ihr kennt also jetzt drei Arten von Widerstände:

ohmscher Widerstand
kapazitiver Widerstand
induktiver Widerstand

Übung
Formuliert mit eigenen Worten, was jeweils den Widerstand ausmacht, also was es dem Strom schwer macht, durch das Bauteil zu fließen.
Ihr könnt ja Vorschläge als Kommentar schreiben.

Warum erhöht sich der induktive Widerstand einer Spule, wenn man einen Eisenkern einführt?
Hat ein einzelner Leiter auch einen induktiven Widerstand?
Wie verändert sich der kapazitive Widerstand, wenn ich zwei Kondensatoren parallel schalte?

Bitte meldet euch, wenn ihr die Antworten nicht herausfidnet...
 
Mittelstufen Wiederholung
Ihr habt früher mal gelernt: R = U/I. 1Ω = 1 V/A
Was bedeutet 5 Ω?  Ich brauche für ....eine        von.... (denkt dran: / bedeutet pro)
Macht euch klar, dass die Spannung für den Antrieb steht, dann wird klar, dass 12 Ω ein höherer Widerstand als 5 Ω sind....

Problem:
Auch Wechselstromwiderstände gibt man in Ω an, also als Volt pro Ampere.
Warum ist das problematisch?

Die Antwort wird uns zur Definition der Effektivwerte im nächsten Post führen.

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